Aktionswoche "NRW bleib sozial!"
Personalmangel bedroht die gesamte soziale Infrastruktur
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Remscheid
Die Wohlfahrtsverbände haben in Norhein-Westfalen bis zum 14. Juni zu einer Aktionswoche aufgerufen. Unter dem Slogen "Black Week - Gegen den Ausverkauf der sozialen Landschaft in NRW!" appellieren sie an die Politiker, sich aktueller Probleme anzunehmen. Bereits Oktober letzten Jahres demonstrierten viele Mitarbeitende der Wohlfahrts- und Sozialarbeit zusammen mit anderen Betroffenen vor dem Landtag in Düsseldorf. Im Zuge dieser Kampagne folgten die größten Sozialproteste in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten.
Nicht nur der Offene Ganztag, die gesamte soziale Infrastruktur in NRW steckt in einer bedrohlichen Situation. Finanzielle Defizite und Personalmangel werden zu weiter reduzierten Angeboten und Schließungen von Einrichtungen führen, wenn nicht endlich gegengesteuert wird. Gruppen im Notbetrieb, verkürzte Betreuungszeiten und Tage, an denen gar kein Kitabetrieb stattfindet: All das sind Situationen, die viele Eltern bereits in ihrem Alltag mit kleinen Kindern erleben. Seitdem Personalkosten durch Tariferhöhungen und den Inflationsausgleich gestiegen sind, ist das Budget stark beansprucht. Zeitgleich sei der Zuschuss durch das Land und teilweise durch die Kommunen nicht ausreichend hoch, um die gestiegenen Kosten aufzufangen.
Nicht nur der Kitabereich, die gesamte soziale Infrastruktur in NRW steckt in einer bedrohlichen Krise. Defizite und Personalmangel werden zu weiter reduzierten Öffnungszeiten und Schließungen von Einrichtungen führen. Nur wenn die Kindertagesbetreuung jetzt finanziell unterstützt wird, sichern wir allen Kindern in NRW ein chancengerechtes Aufwachsen und eine gleichberechtigte Teilhabe zu.
Der Arbeitsmarkt ist in der Altenhilfe leergefegt, und die Pflegeteams sind unterbesetzt. Um die Pflege zu sichern, muss viel zu teure Leiharbeit eingekauft werden. Das bringt Träger in finanzielle Schieflagen. Erste wichtige Schritte sollten sein, den Einsatz von Leiharbeit in der Pflege durch eine gesetzlich geregelte Höchstgrenze zu reglementieren.