In NRW soll es kein Gesetz zu rechtsverbindlichen Standards im Offenen Ganztag geben, lediglich "fachliche Leitlinien" wurden im März 2024 in Düsseldorf für Nordrhein-Westfalen beschlossen. Gehofft hatten die Schulen und Träger des Offenen Ganztages allerdings auf gesetzlich festgelegte bessere Rahmenbedingungen für einen qualitativ guten Ganztag in ganz NRW. Diese Hoffnung bezog sich auf konkrete Vorgaben hinsichtlich Räume, Personalschlüssel, Gruppengrößen, die fachliche Qualifizierung der Mitarbeitenden und der Ernährungsstandards.

Matthias Spaan, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen in Remscheid bemängelt: "Auch die bisherige Finanzierungssystematik soll weitergeführt werden. Konkretere Aussagen zur künftigen Finanzierung der OGS wurden nicht getroffen. Wer Qualität will, bekommt diese nicht zum Sonderposten."

Die bisherigen Aussagen des Schulministeriums NRW sprechen eindeutig gegen das erst im Juni 2022 im Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen formulierte Ziel, Mindeststandards für den Ganztag zu entwickeln und ein Fachkräftegebot umzusetzen.

"Unsere Träger des Offenen Ganztages", so Spaan weiter, "kennen die Problemlagen: Zu wenig Raum für die pädagogische Arbeit, dies geht mittlerweile auch den Lehrkräften so. In Schule und OGS stapeln sich die Kinder. Mindeststandards wären hinsichtlich der Räume und der fachlichen Qualifikation zwingend notwendig, damit eine gute Perspektive für NRW geschaffen wird und ein zielführender Ausbau stattfindet.

Die Qualität der Ganztagsschulen in Remscheid wird auch künftig von den freiwilligen Leistungen der Kommune abhängen und führt dazu, dass die bestehenden großen regionalen Ungleichheiten bezüglich Finanzierung, Standards und Strukturen weiter gefestigt werden.

Fazit bisher: Gute OGS wird in Remscheid wie in ganz NRW in Zukunft auch mit Rechtsanspruch reine Glückssache bleiben.